Initiative Lebens?fragen

Keine einfachen Antworten, sondern Orientierung und Diskurs

Was macht den Menschen besonders? Was sollten wir vor der Geburt eines Kindes wissen und was nicht? Was tun, wenn die Wiege leer bleibt? Und was, wenn die Spielräume im Alter enger werden? Wie gelingt die letzte Reise? Hilft es, wenn wir beim Sterben helfen? Präimplantationsdiagnostik, Schwangerschaftsabbruch, Gentechnik, Sterbehilfe – die Möglichkeiten der modernen Medizin stellen uns vor schwierige Gewissensentscheidungen.
Auf manche Lebens?fragen gibt es keine einfachen Antworten. Oft ist es schwer, eine begründete Antwort auf solch komplexe Lebensfragen zu finden. Auf der Basis des christlichen Glaubens bieten diese Abende Orientierung zu lebensethischen Themen, eröffnen einen Diskurs und machen sprachfähiger. Der christliche Glaube oder eine feste Position ist keine Voraussetzung zur Teilnahme.

Zum Hintergrund der Serie

Die Abende „Lebens?fragen“ sollen Orientierung aus christlichen Perspektiven geben. Auf dem Weg zwischen Freiheit und Verantwortung kann so die eigene Position zu den herausfordernden Fragen des Lebens überprüft werden. Gegebenenfalls wird die eigene Position gefestigt oder aber sie muss erst neu gefunden werden.
Einfache Antworten helfen nicht weiter bei den komplexen Fragestellungen des Lebens. Die Abende bieten Perspektiven, wie trotz erlebter Brüche Leben gelingen kann. Er verhilft so zu einer Haltung, in der konkrete Lebenshilfe glaubwürdig vermittelt wird.

Zwei Veranstaltungsorte
Veranstalter ist die Gesamtgemeinde Hannover. Als Veranstaltungsorte wechseln wir zwischen der Gemeinde am Döhrener Turm und der Gemeinde Hannover-Walderseestraße.

Ablauf
An jedem Abend gibt es ein kurzes Impulsreferat einer Referentin oder eines Referenten und genügend angeleiteten Raum zur Aussprache. Die Teilnahme ist kostenlos.

Alle Themen und Termine

28.01.2022 Stern? Schnuppe? Geschöpf? | Was ist der Mensch und was macht ihn besonders?
mit Dr. theol. Michael Rohde, fand online als Webinar statt

25.02.2022 Hauptsache gesund! Was sollten wir alles wissen und was nicht? | Von den Chancen und Grenzen der pränatalen Diagnostik
mit Dr. theol. Michael Rohde und Dr. med. Detlev Katzwinkel
fand online als Webinar statt

Pränataldiagnostik bietet die Chance, immer verlässlicher und so früh wie möglich Gefahren für das ungeborene Kind und die werdende Mutter aufzuspüren. In vielen Bereichen geschieht dies auf großartige und hilfreiche Art und Weise. Doch die Möglichkeiten der Pränataldiagnostik werfen auch komplexe ethische Fragen bis hin zu der Frage nach dem Lebenswert einzelner Kinder auf: Was bedeutet „normal“ und was nicht? Was ist nach einer mittels Pränataldiagnostik festgestellter Indikation eigentlich behandelbar und was ist nicht therapierbar? Wie beeinträchtigend sind festgestellte Störungen für Mutter und Kind? Gibt es sogar „lebensunwertes Leben“?
Ein Abend nicht nur für werdende Eltern, sondern Angehörige und jeden, der sich für ethische Fragen nach dem Wert des Lebens beschäftigt. Dr. med. Detlev Katzwinkel ist Frauenarzt und Geburtshelfer, seit 1996 Chefarzt in der Gynäkologie des St. Martinus Krankenhauses Langenfeld, seit 1981 verheiratet und Vater von 5 Kindern. Wer sich anmeldet, bekommt die Zugangsdaten zugeschickt.

25.03.2022 Heute bestellt, morgen ein Held! Was tun, wenn die Wiege leer bleibt? | Von Reagenzgläsern, Machbarkeiten und Grenzen
mit Pastor Thorsten Graff (Hamburg) und Pastor Roland Bunde
Ort: Gemeinde am Döhrener Turm, Hildesheimer Str. 179, 30173 Hannover-Südstadt

29.04.2022 Altwerden ist nichts für Feiglinge! Was, wenn die Spielräume immer enger werden? | Von Konflikten, Pflegebedürftigkeit und Demenz.
Ort: Gemeinde Hannover-Walderseestraße, Walderseestraße 10, 30177 Hannover-List

In Gesprächen ist es wie ein roter Faden: Fast alle wollen älter werden, aber fast niemand will alt sein. Das zeigt sich schon an der Vielfalt der Bezeichnungen: Senioren, Ältere, Hochbetagte, Höchstbetagte. Der Begriff „alt“ wird nach Möglichkeit vermieden. Vorbei ist die Zeit, in der der Ruhestand eine Art „Lebens-Nachschlag“ war. Jetzt ist er das dritte Lebensalter, dem ein viertes oder gar fünftes folgt.
Gleichzeitig gilt: während sich die Sterbegrenze nach hinten verschiebt, stößt die Fähigkeit der Gesellschaft, mit so vielen Alten umzugehen, an Grenzen. Die alltäglichen Meldungen zu Rentenproblemen, Pflege-Notstand, fehlenden Heimplätzen untermauern die Herausforderung. Die Alten scheinen Überhand zu nehmen.
Dieser Abend will Mut machen, sich auf das ungeliebte Altwerden einzulassen und es aktiv zu gestalten.

20.05.2022 Ohne Koffer, ohne Handy, ohne Geld,… Wie gelingt die letzte Reise? | Von der Kunst, menschenwürdig Abschied nehmen zu können.
Ort: Gemeinde am Döhrener Turm, Hildesheimer Str. 179, 30173 Hannover-Südstadt
mit Sabine Schmidt (Jg. 1966), sie leitet den Ambulanten Hospizdienst, eine Einrichtung des Diakoniewerks Kirchröder Turm e.V., und hat in vielen unterschiedlichen Bereichen gearbeitet habe wie eine gynäkologische Arztpraxis, beim MDK und viele Jahre als stellvertretende Pflegedienstleitung in einem ambulanten Pflegedienst. Leitung: Roland Bunde

Für jede Phase des Lebens gibt es Ratgeber, die zur Unterstützung und zum Gelingen des Lebens dienen. Die letzte Lebensphase beinhaltet das Sterben, welches auch ein Teil des Lebens ist. Die sogenannte letzte Reise… Wie kann ich mich für diese Reise vorbereiten? Wer begleitet mich dabei? Worauf sollte man achten und welches Gepäck benötige ich? Kann ich selbst mitbestimmen, wenn es um meine Wünsche und Werte geht ? Gibt es überhaupt gutes Sterben? In wieweit kann , darf und möchte ich Abschied nehmen? Was wünsche ich mir und für meine Angehörigen auf dieser letzten Etappe des Lebens? Um all diese Fragen soll es an diesem Abend gehen. Um Ängste und Unsicherheiten ein Stück abzubauen, wollen wir über Vorsorge, Abschied und hilfreiche Rituale ins Gespräch kommen. 

24.06.2022 Hilft es, wenn wir beim Sterben helfen? | Vom Ringen um das Leben, die Sterbebegleitung, das Sterben auf Verlangen und der assistierte Suizid
Ort: Gemeinde Hannover-Walderseestraße, Walderseestraße 10, 30177 Hannover-List
mit Dr. med. Johannes Adam, Dr. theol. Michael Rohde und Henning Großmann

Assistierter Suizid, auch Beihilfe zur Selbsttötung genannt, ist derzeit ein gesellschaftlich viel diskutiertes Thema. Im Februar 2020 urteilte der Bundesgerichtshof, dass das bis dahin geltende Gesetz zum assistierten Suizid in §217 StGB sofort außer Kraft gestellt sei und eine Neuregelung gefunden werden müsse. In Artikel 2(1) des Grundgesetzes ist jedem die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit zugesichert, sofern er nicht die Rechte anderer verletzt. Kann daraus nicht nur ein Recht auf Suizid, sondern auch auf assistierten Suizid abgeleitet werden? Ist das Selbstbestimmungsrecht die einzige Orientierungsmarke oder gibt es weitere Aspekte, die eine ebenso gewichtige Rolle in der inhaltlichen Auseinandersetzung mit diesem Thema spielen können? Diesen Fragen stellt sich diese Kurseinheit.
‘#suizid #assistiertersuizid #beihilfezumsuizid #sterbehilfe #selbstbestimmung #rechtaufsterben #lebenswert #palliativmedizin #unantastbarkeitdeslebens

Ansprechpartner

Die Steuergruppe des Projekts bilden Roland Bunde (Barsinghausen), Henning Großmann (Döhrener Turm), Dr. Michael Rohde (Hannover-Walderseestraße).
Die Durchführung dieser Abende ist ein Angebot der Evangelisch-Freikirchlichen Gesamtgemeinde Hannover. Das Material wurde von der PROVITA Stiftung (Selbständige kirchliche Stiftung bürgerlichen Rechts) herausgegeben.
Kontakt für inhaltliche Fragen: Dr. Michael Rohde, E-Mail: m.rohde@gemeinde-walderseestrasse.de | Telefon: 0511 67 43 31 61

Flyer Download